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Back to Namibia Pt 1 oder ab ins Okavango Delta

Hallo ihr da draußen,

ich bin euch ein paar neue, verrückte Reisegeschichten schuldig. Denn während es hier so richtig ruhig geworden ist, waren die letzten Monate wirklich turbulent. Beruflich aber auch reisetechnisch. Daher gar nicht lange um den heißen Brei herum geredet- seid ihr bereit? Schnallt euch an, es geht los!

Im September hat es uns (Andy, Rafael und mich) endlich mal wieder nach Afrika verschlagen. Könnt ihr euch vorstellen, dass schon wieder fünf Jahre vergangen sind, seit wir das letzte Mal in Namibia waren? Für Rafi war es jetzt tatsächlich das aller erste Mal. Dementsprechend gespannt war ich natürlich, wie ihm das Ganze gefällt.

Namibia ist für mich ja viel mehr als ein Reiseziel. Ich verbinde mit diesem Land so viel Dankbarkeit und Erfahrungsreichtum und habe dort für mich eine unglaublich wichtige Wandlung durchgemacht. Dieses Gefühl kann man natürlich nicht teilen. Trotzdem war es mir wichtig zu versuchen, Rafi ein Stück „meines“ Namibias zu zeigen. Auch wenn er seine ganz eigenen Erfahrungen machen soll.

Die Reise ist auf jeden Fall schon richtig spannend gestartet. Denn wir sind das aller erste Mal in unserem Leben Langstrecke Business geflogen. Mit Meilen! Die Meilen haben wir über unsere ganz normalen Alltagsausgaben gemacht wie Miete usw.
Wer mehr darüber wissen will, kann mir gerne schreiben.  

Jedenfalls war das natürlich an sich schon eine komplett neue Erfahrung. Da sitzen wir also in Frankfurt in der Business Lounge und können’s nicht so ganz glauben. (Wusstet ihr, dass man auch als Economy in die Business Lounge kann, wenn man einfach 30 Euro zahlt?). Es gab ein richtiges Buffet, Champagner, Bier am Zapfhahn, einen tollen Ausblick aufs Rollfeld und gemütliche Sitzecken mit Platz zum Arbeiten.

Wer mir auf Instagram folgt, der weiß ja, dass ich vor Flügen die letzten Jahre massive Panikattacken hatte. Ja, nicht beim fliegen sondern VOR. Dementsprechend viel Stress verbinde ich mit dem Sitzen am Gate. Das hier nun war eine völlig neue Erfahrung und ich bin noch nie so entspannt ins Flugzeug gegangen. Das mag zum einen an meinen Begleitungen gelegen haben, zum Anderen aber sicher auch an der entspannten Umgebung.


Also falls ihr euch bei den nächsten Reisen fragt, wo ich bin. Search me at the business lounge. Das sind mir die 30 Euro wirklich JEDES MAL wert.

Und wusstet ihr eigentlich, dass man einen eigenen Gang in die Business Class bekommt, wenn man vom Gate aus boardet? Das war so absolut surreal, Rafi und ich haben uns richtig verwirrt angeschaut.
Noch verwirrter waren wir dann auf den Plätzen. Chiao Sardinendosen-Atmosphäre, hello Luxus. Für uns jedenfalls ist so viel Platz und Service ein absoluter Luxus.
Beine ausstrecken, eine liegende Schlafposition und massig Platz vor dem Sitz für Taschen und Gepäck. Dazu ein Menü a la Carte, Cocktails und echtes Besteck?
Ich hab euch ein paar Fotos unserer Experience gemacht.

Als dann nach über 12 Stunden Flug die Sonne über der staubigen, wilden Landschaft rund um Windhoek aufgeht, rollen mir die Tränen. Dieses Land macht was mit mir. Ich weiß nicht, was genau und werd das vermutlich auch nicht richtig beschreiben können, aber es ist was ganz Besonderes.

Wir werden am Flughafen von unserem Autoverleih abgeholt und fahren die ersten Kilometer durch Landschaft und Stadt. Ich sehe in Rafis Augen das Staunen, in Papas Augen die gleiche Liebe für dieses Land wie meine. Schön wieder hier zu sein.

Übermüdet, überflutet von Reizen und etwas überfordert stehen wir beim Autoverleih und schauen auf das SCHIFF, das uns die nächsten Wochen durch Namibia fahren soll. Der gigantische Kuhfänger und die gefühlten 2 Meter Bodenfreiheit sprechen für sich. Todesmutig stürzt sich Rafi mit dem Schlachtschiff in den wilden Straßenverkehr Windhoeks.

Als wir durch die Straßen von Klein Windhoek fahren, einkaufen gehen in den bekannten Supermärkten und am Abend in Stellenbosch einkehren, fühlt es sich wieder so an, als wäre ich gerade erst hier gewesen. Jedes Mal wenn ich hier bin, habe ich das Gefühl meinem 20 Jährigen Ich zu begegnen, dass mit mir in Rechnung geht.
„Bist du glücklich?“, fragt es mich an jeder Ecke der Stadt. „Bist du mutig?“
„Hast du dich selbst verloren in den Hamsterrad-Routinen der letzten Jahre?“
„Lebst du? Also so richtig? Mutig und wild und ehrlich?“



Ich habe Rafi immer gesagt, Namibia ist wie ein Reality Check mit dir selbst. Als wir gelandet sind, war ich mir dieses Mal sicher, dass ich stabil dastehe. Und schon in den ersten Tagen in Windhoek rüttelt es gewaltig. Doch wie sehr es noch rütteln wird, das kann ich mir in den ersten Tagen zum Glück noch nicht vorstellen. Denn so viel sei vorweg verraten: irgendwo am Chobe River, irgendwann mitten auf der Reise bei 40 Grad Sonne, nach einer Sturmnacht im quietschenden und knarzenden Zelt werde ich tränenüberströmt mit blutverkrusteter Nase mein komplettes Leben hinterfragen. Und das wird alles andere als schön. Aber jetzt zurück nach Windhoek:
Wie immer hittet uns das gnadenlose Windhoek-Wetter , obwohl wir so gut vorbereitet sind. Nachts bibbern wir, tagsüber schwitzen wir. Die Nase ist trocken, alles fühlt sich trocken an. Wir sehen die ersten Warzenschweine und Springböcke in Okapuka. Trinken Guavensaft, essen Avocados die wie Butter schmecken. Wir fahren am NBC vorbei, raus auf die weite Straße und Richtung Etosha Park. Das Abenteuer geht los.

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