Asien,  Indonesien

Bye, Bye Bali!

Wir werden rastlos. Oder haben genug vom Surferstrandlife. Vielleicht auch irgendwie beides.

Nach drei Tagen jedenfalls beschließen wir: weiter geht’s! Unser nächstes Ziel? Gili Air.
Was uns dafür allerdings bisher noch fehlt: eine Ahnung wie wir überhaupt hinkommen.
Unser Hostel bietet uns zu horrenden Preisen einen Taxiservice direkt von der Haustür zum Speedboatstop an, das letzte Schiff hätten wir allerdings schon verpasst (und das um elf Uhr morgens…). Auf weitere Nachfrage erfahren wir dann, dass es wohl auch noch ein Boot um zwei Uhr gibt, dass irgendwo in der Nähe abfahren würde. Wo genau… das kann uns niemand sagen. Inzwischen haben wir uns allerdings an all die Unsicherheiten und das Chaos gewöhnt und wissen es besser (oder bleiben einfach ruhiger). Wir fahren also mit dem Roller durch die umliegenden Straßen, suchen ein deutlich preiswerteres Taxi, dass uns in einer halben Stunde am Hostel abholt und lassen uns zum Pier eine Stunde von Jimbaran fahren. Dort klappern wir alle Speedboatfirmen am Straßenrand ab.
Ultimativer Tipp: nehmt niemals die erste oder die aufdringlichste oder die, die sagt, dass es nur IHR Boot gibt. Es gibt immer mehr Auswahl, billigere Preiswerte und ein anderes Boot.
Wir entscheiden uns dann für die Firma Marina Srikandi, die uns einen fairen Preis anbietet und weiter geht es Richtung Ableger. (der nochmal anderthalb Stunden vom Shop entfernt ist). Dort haben wir dann Zeit, etwas zu verschnaufen und uns mit Essen und Trinken einzudecken.
Falls ihr übrigens jemals mit einem Speedboot auf die Gilis fahren solltet, lasst euch kein Hin und Rückfahrtticket aufdrücken. Vor Ort auf den Inseln sind die Einzelfahrtpreise zurück zum Festland viel, viel billiger!

Dieses mal haben wir wieder ein größeres Boot (yeah!) und wir können uns sogar aufs Dach setzen (doppelyeah!). Meerwind, eine traumhafte Aussicht und Sonne satt… ja okay, so kann Boot fahren wirklich ganz nett sein.

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Da gehen die zwei Stunden Fahrt wie im Flug rum.

Die Gilis sind übrigens drei kleine Inselchen zwischen Lombok und Bali, auf denen es keine Verkehrsmittel außer Fahrrädern und Pferdekutschen gibt. Gili Air ist dabei die kleinste und angeblich auch ruhigste der drei Inseln. Aus der Leitung kommt hier nur Salzwasser und man kann in einer halben Stunde, bis Stunde (je nachdem wie viele Stops man macht) zu Fuß um die Insel laufen. Gili Meno gilt als Honeymooninsel für verliebte Pärchen und Gili Trawangan ist der Partyhotspot.

Gili Air jedenfalls begrüßt uns erst einmal mit einem riesigen Chaos aus Pferdekutschen und Backpackern direkt am Pier. Ich hab noch nie so viele kleine Ponys und Kutschen und umherstehende Menschen auf einem Haufen gesehen. Die meisten Tiere sehen erschöpft aus und ich kann mir kaum vorstellen, wie man während der schwülen Hitze auch noch tonnenschwere Touristen samt Gepäck durch die Gegend ziehen kann. Da hat mein Tierschützerherz dann ziemlich geblutet. Am liebsten hätte ich alle Ponys eingesammelt und mit nach Hause genommen, aber ich fürchte da hätten sowohl Rafi als auch meine Eltern und meine WG was dagegen gehabt. IMG_9580

Unsere Unterkunft auf Gili Air liegt mitten im Dschungel. Überall zirbt es, bunte Schmetterlinge fliegen durch die Gegend, immer mal wieder plumpst eine Kokosnuss irgendwo herunter und es riecht nach fremden Blumensorten und schwüler Nässe. Das Hostel besteht aus fünf kleinen Bungalows mit Terrasse und Hängematten, einer netten Dame, die aus England hier her ausgewandert ist und das Hostel leitet und ihren unglaublich freundlichen, lieben Mitarbeitern. Wir sind begeistert und fühlen uns direkt angekommen. Alles, was uns an unserer letzten Unterkunft in Balangan gefehlt hat, gibt es hier. Schöne Zimmer, ein tolles Frühstück, Ruhe und Abgeschiedenheit.

Wer irgendwo in Indonesien herumhüpft, sollte, falls es die Zeit zu lässt, definitiv auf Gili Air vorbei schauen! Es ist so verrückt, zu wissen, dass man in einer halben Stunde einmal die komplette Insel umrundet hat. Oder dass es keinen richtigen Verkehr gibt. Auch an das Salzwasser in der Leitung muss man sich beim Duschen erst einmal gewöhnen.
Es gibt auch keine richtigen Restaurantgebäude, sondern nur Bars mit Tischen am Strand. Alles ist irgendwie tiefenentspannt (was vielleicht auch an dem hohen Verkauf an magischen Pilzen hier liegt) und man kann richtig abschalten. Außer schnorcheln und am Strand liegen kann man hier auch absolut nichts machen, was es noch besser macht! Wir jedenfalls haben das extrem genossen und den ersten Tag ganz gemütlich mit einem kühlen Bintang in der Hängematte ausklingen lassen.

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