Asien,  Thailand

Kannst ja doch was, Phangan

Hohe Erwartungen sind generell schlecht. Das gilt sowohl für Menschen, als auch für Partyabende oder eben Orte. Ich schätze an Koh Phangan hatten wir tatsächlich solche hohen Erwartungen und die herbe Enttäuschung traf uns ja dann auch ziemlich früh.
Daraus kann man dann auf jedenfall lernen. Haben wir nicht, aber dazu gibt es dann, wenn wir zum Thema Bali kommen mehr Infos. (fieser Cliffhänger, ich weiß) Also lest schön weiter meinen Blog, sonst erfahrt ihr niemals, was ich meine.
Koh Phangan jedenfalls sah am Morgen nach unserer ernüchternden, gar nicht so wilden und überhaupt nicht bunten Partynacht schon deutlich netter aus. Blauer Himmel, angenehme 35 Grad im Schatten (man aklimatisiert sich ja dann doch irgendwann und wird etwas verwöhnt, was das Wetter angeht. Ne Wolke am Himmel bedeutet dann schon ne mittlere Gewitterkrise)
Jedenfalls haben wir uns direkt nach dem Frühstück einen Roller geliehen und uns aufgemacht, etwas mehr von der Insel zu erkunden.
Erster Stopp: ein sagenumwobener Wasserfall. Nur wenige Wanderer bekommen ihn jemals zu Gesicht, so mystisch ist er. Oder anders gesagt: so oft ist er komplett ausgetrocknet. Wir hatten Pech 😀 Und haben ihn nicht zu Gesicht bekommen.

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Nach dieser kleinen Pleite sind wir einfach in das nächste Restaurant hinein, durch das man erstaunlicher Weise durchlaufen konnte, und sind an diesem Strand heraus gekommen:

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Keine Ahnung warum der nicht hoch angepriesen wurde? Während wir dann ein paar übriggebliebene Doritos aus Taiwan gesnackt haben (völlig überflüssige Doritos-Schleichwerbung), ist uns Koh Phangan langsam doch immer sympatischer geworden.

Nächster Stop auf unserer Liste: der Secret-Beach. Ein wahrer Geheimtipp, sozusagen der privateste Strand den wir jemals für uns hatten, die Perle unter unseren bisherigen geheimen Stränden. Spaß beiseite, dem Namen ist er nicht gerecht geworden. Hätte man ihn Awesome-Beach getauft oder Awesome-Beach-With-A-Really-Awesome-Big-Beach-Bar, das wäre irgendwie passender gewesen. Klingt aber nur halb so hipster.

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Nach dem Stopp haben wir uns dann wieder auf den erhitzten Rollersattel geschwungen, unseren Tank bei nächster Möglichkeit befüllt, Bier für den körpereigenen Tank besorgt und uns auf den Heimweg gemacht.
Vorsatz für diesen Abend: DIESE BLÖDE PARTYMETROPOLE FINDEN VON DER JEDER GEREDET HAT!
Also am Hostel angekommen einfach in ein Taxi gesetzt und dem Fahrer klare Anweisungen gegeben:
„To the Partybeach!“
Wir hatten vorher gehört, dass es eine ganz bestimmte Partymeile gibt, an der einfach IMMER was gehen würde. Wo die genau war, wussten wir allerdings dann auch nicht 😀 Der Taxifahrer allerdings schien ein ganz klares Ziel vor Augen zu haben und eine halbe Stunde später fanden wir uns ein einer Mischung aus Ballermann und Hippiedorf wieder. Zwischen Ständen mit bunten Bikinis und Leuchtfarbe reihten sich thailändische Spezialitäten und McDonalds Abklatsche aneinander, es wurde an jeder Ecke mindestens ein Duzent Buckets verkauft (diesmal die Selbst-Misch-Variante) und ja, sogar Musik wurde irgendwo gespielt. Welcome to the Haad Rin Beach.
Hier findet auch einmal im Monat die (fast)legendäre Full Moon Party Stadt, an dem Abend fanden wir dort allerdings nur ein paar betrunkene Australierinnen gesetzteren Alters.
In der Chicken-Corner sind wir dann im Burger-Glück versunken.
Geht mal zwei Wochen lang jeden Abend asiatisch essen oder kocht asiatisch. Und bestellt euch danach einen Burger mittlerer Preisklasse. Dieses Gefühl, genau dieses glamourös-himmlische Gefühl hatten wir an diesem Abend. Keine Ahnung ob ich jemals so verdammt glücklich über einen fettigen Burger war. 😀
Und während sich um uns herum wilder Tropenregen ergossen hat, sämtlicher Strom ausgefallen ist und angetrunkene Backpacker auf ihren Billo-FlipFlops oder teuren Havaiianas die Straßen entlang geschliddert sind, hab ich eine ziemlich wichtige Lektion fürs Leben gelernt: Erwartungen sind scheiße. Vor allem Hohe. Lieber nichts erwarten, dann kann schon so ein kleiner Burger ein ziemlich großes Event sein!IMG_9061IMG_9067

Wer sich über kleine Sachen freuen kann, der hat definitiv was kappiert. Nämlich, dass das Leben kostbar ist und wertvoll und ein Abenteuer. Jeden Tag aufs Neue, egal ob im Alltag oder auf Reisen.

 

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