Asien,  Thailand

Die Reise geht weiter

Koh Tao, Koh Phangan… und was kommt jetzt?!

Nach Koh Phangan ging es für uns zu einem ganz kurzen Zwischenstopp nach Koh Samui. Diesmal hatten wir Glück, und unser Gefährt war kein klappriges Nussschälchen sondern ein High Speed Katamaran. Thanks to Lomprayan an dieser Stelle. Die Fahrt war unglaublich entspannt und easy. Kann ich echt nur empfehlen.

Auf Koh Samui hat sich dann auch direkt der Himmel zugezogen, fette Gewitterwolken sind aufgekommen und es hat innerhalb weniger Minuten angefangen zu schütten. Wir haben auch diesmal darauf verzichtet, im Vorhinein eine Unterkunft zu buchen und sind im Regen dann auf die Suche nach einem billigen Hostel gegangen. Einzige Voraussetzung: Hafennähe. Warum? Für den nächsten Tag stand ein ziemlich straffes Programm an: Boot, Bus, Fug nach Bangkok und von da Flug nach Singapur. Wir wollten also die Anfahrt zum Boot wenigstens so kurz wie möglich halten. Nach längerer Suche sind wir dann in einer Seitengasse fündig geworden. Ein nettes kleines Hotel, cheaper Preis mit immerhin Klimaanlage. Das Zimmer haben wir dann innerhalb einer halben Stunde geflutet, da ein Rohr kaputt war… but you get what you pay for. So gabs dann noch nen swimming pool all inclusive.

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Von Koh Samui haben wir dann leider auch gar nicht mehr gesehen als die Hafenpromenade, ein schönes kleines Restaurant und eine französische Bäckerei, der wir kurz vor unserer Abfahrt am nächsten Morgen einen Besuch abgestattet haben. Nach drei Wochen Pancakes in der Früh ist so ein Croissant auf einmal das allergeilste königlichste Essen der Welt! Ehrlich, sowas wie der heilige Gral oder so.

Und weil es über Koh Samui echt nicht mehr zu erzählen gibt, mach ich jetzt direkt weiter mit dem nächsten Tag. Darüber gibts nämlich umso mehr zu erzählen.

Am nächsten Morgen haben wir also wieder all unsere Sachen zusammen gepackt und uns auf den Weg zum Hafen gemacht. Der Katamaran sollte dort gegen acht Uhr ablegen. Acht Uhr kann alles zwischen halb 9 und halb elf bedeuten. Das allerdings auch das Wort „Katamaran“ für Interpretationsfreiraum sorgt, war mir nicht klar. Als gegen halb 10 ein winzig kleines Speedboat in den Hafen reingeworfen wurde (ja die Wellen waren so hoch, dass man nicht mehr von gemütlichem schippern sprechen kann) war mir schon etwas mulmig. Als das Speedboat dann dank der Wellen nicht anlegen konnte, und an ein größeres Schiff angekettet werden musste, damit überhaupt irgendwie Leute an Board kommen konnten, ist mir richtig schwindelig geworden. Und als wir dann als Passagiere ausgerufen wurden, da war dann echt alles vorbei.
Ich glaube spätestens da hat Rafi mitbekommen, das ich vor Booten und dem weiten Meer tierisch Angst habe. Ich bin richtig blass geworden, hab angefangen zu zittern und wollte auf GAR KEINEN FALL auch nur mit einem Zeh das Deck berühren.
Ehrlich, das war so meine allergrößte Angst vor dieser Reise. Auf einem winzig kleinen Boot lange übers Meer wippen.

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Alles zittern hat dann aber auch nix geholfen, wir mussten an Board gehen. Und entgegen all meiner Befürchtungen war die Fahrt sogar richtig angenehm. Das war für mich persönlich einer der größten Erfolge auf unserer Reise 😀 Für Leute die Schiff fahren lieben, klingt das vermutlich komplett bescheuert aber ich war einfach nur richtig glücklich. Nach 15 Minuten neben mir ist dafür Rafis Gesichtsausdruck immer gequälter geworden. Mit voller Blase auf offenem Meer, umrundet von schwappendem Wasser… das war für den Armen keine besonders angenehme Fahrt.

Nach unserer kleinen Bootstour gings dann weiter mit dem Bus zum Flughafen Surat Thani. Beim Check In dann die große Ernüchterung: die Fluggesellschaft mit der wir nach Singapur geflogen sind, hat stark an Ryanair erinnert. Warum? Gepäck geht nur gegen einen Aufpreis. Wir also alles was geht in Rafis große Tasche gequetscht und meinen Rucksack als Handgepäck durchgemogelt. Vor und hinter uns in der Schlange hat noch einige andere Leuten das gleiche Schicksal ereilt, es scheint also öfters zu passieren.
In Bangkok gelandet wurden wir dann sogar von privatem Sicherheitspersonal abgeholt, da wir zu dem Zeitpunkt aus Thailand bereits ausgecheckt waren und uns somit irgendwo zwischen den Grenzen bewegt haben.

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Irgendwie hat es fast etwas weh getan, nach der Zeit nicht einen längeren Zwischenstopp in Bangkok zu machen. Von Bangkok sind wir dann mit dem nächsten Flieger weiter nach Singapur.
Von Singapur haben wir schon vor unserer Reise und auch in Thailand selbst einiges gehört. Unter anderem, dass es eine der saubersten Städte der Welt ist, es unglaublich viele Regeln und Verbote gibt und man überall krasse Technik finden kann.
Schon der Flughafen hat das erste Vorurteil definitiv bestätigt. Ich hab noch niiiie so einen sauberen Flughafen gesehen. Außerdem gab es tolle Kunstinstallationen.

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Im Vergleich zu Thailand ist uns dann Singapur auch unfassbar teuer erschienen. Für ein Abendessen mehr als 5 Euro bezahlen? WAS?! Vermutlich kann man sich das wie die europäischen Preise vorstellen, uns kam es aber zu dem Zeitpunkt einfach nur unfassbar viel vor.

Wir sind dann jedenfalls nach über 10 Stunden Reise mit Boot, Bus, Flugzeug, Flugzeug U-Bahn und Bus irgendwann eeeeendlich in unserer Airbnb Unterkunft angekommen. Ein kleines, schönes Zimmer in einer Penthouse-Wohnung irgendwo in Singapur. Irgendwie hat einen das Ganze an eine schweizer Ferienhütte in den Bergen erinnert mit Naturbildern, Holztreppe, Holzbetten und dem Duft von Harz. Etwas verrückt, sowas mitten in Singapur.

Ich glaube, das war mit Abstand unser anstrengendster Reisetag. Dieses Ganze hin und her, alle Anschlüsse bekommen, sich wieder auf eine neue Stadt einstellen, neue Währung, dabei dauerhaft an die 40 Grad und dann wieder runtergekühlte Fortbewegungsmittel, die an fahrende Kühlschränke erinnert haben… danach waren wir ziemlich erledigt. Nach 2 Wochen Inselleben war es außerdem irgendwie ziemlich verwirrend, auf einmal wieder in einer Großstadt zu sein. Während wir mit unseren Schlabberhosen und Tank Tops aussahen, wie eben Backpacker so aussehen, waren um uns herum überall nur top gestylte Citymenschen. Daran muss man sich dann auch erstmal wieder gewöhnen 😀

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