Europa,  Frankreich

Everything is better at the seaside. Meine Tour de France, Part 4

Zum ersten Mal, seit dem Beginn unserer Reise, tut es mir ein bisschen weh, weiter zu fahren. Ich hätte gerne mehr Zeit gehabt, um all die tollen Menschen richtig kennen zu lernen,
die den letzten Abend in Bordeaux so besonders gemacht haben. Wenn man Noten geben könnte fürs „Abschied nehmen“, gäbs für mich ne glatte Sechs.. Eigentlich ein katastrophales Manko für jemanden, der gerne reist. Meine Eltern sagen immer, dass ich schon als kleines Kind furchtbar geweint habe, wenn wir aus dem Urlaub zurück kamen.
Jetzt bin ich etwas älter, das weinen lasse ich, weh tut es trotzdem irgendwie ein bisschen. Vielleicht bin ich für die Art von reisen doch nicht ganz gemacht…

Und während ich so vor mich hin sinniere, begleitet von Cro mit „Bye, bye“ als perfekte, melodische Untermalung, da geht es auch schon wieder durch weite Sonnenblumenfelder, grüne Wiesen und Kreisel.
Die Sonne gibt immer noch Vollgas und wir jetzt auch. Spontan entscheiden wir uns, statt direkt nach Mimizan zu fahren, erst noch einen Abstecher über die berühmte Dune du Pyla zu machen.
Zu viel haben wir jetzt schon während unserer Reise über die gehört, als das wir da einfach vorbei fahren könnten. Und so scheint es noch tausend anderen Urlaubern zu gehen, denn schon eine Stunde vor der Düne stehen wir im Stau. Und stehen. Und stehen. Und stehen.

Die Blechkarawane vor uns will kein Ende nehmen und die Hitze zerrt zusätzlich an meinen Nerven. (Jetzt hab ich ja eh nicht so das entspannteste Nervenkostüm…)
Irgendwann wird mir das Ganze zu viel. Es muss einen anderen Weg geben, der nichts mit Stau und Warten zu tun hat! Ich drehe also ab und fahre nach Arcachon, einen Ort nahe der Düne.
Und jetzt kommt mein absoluter, unfassbar geiler Geheimtip für jeden, der gerne mal die Düne besuchen würde:
ACHTUNG!!
Parkt in Arcachon am Bahnhof, der ist nämlich kostenfrei.
Dann steigt in den Bus zur Dune du Pyla.
Und der fährt euch für EINEN EURO zur Düne.
Staufrei und praktisch umsonst.

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Das Düne erklimmen gibt mir dann fast sowas wie ein Heimatsgefühl und ich muss an all die kleinen und großen Sandberge in Namibia denken.
Welcome back sozusagen 🙂

Oben angekommen haut uns die Aussicht dann einfach um. Ehrlich, wenn ihr in der Nähe seid, fahrt dort vorbei.
Es lohnt sich!

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Richtung Abend kommen wir dann vollgesandet, verschwitzt und glücklich auf unserem Campground in Mimizan an. Der liegt direkt am Strand und ist unfassbar groß.

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Mehrere Surfcamps haben hier ihr Lager errichtet und selbst mit einem Lageplan schaffen wir es im ersten Anlauf nicht, unser Zelt an der richtigen Stelle aufzubauen.
Was auch daran liegen könnte, dass wir einfach zu blöd sind, um Schilder richtig zu lesen.
Und während wir noch unsere Dosenravioli kochen (für mehr haben Vorräten und Motivation nicht gereicht) hören wir gegenüber von uns auf einmal eine tiefsinnige Diskussion über riesige Mutantenameisen
– auf Deutsch. Zwischen all den französischen Familienurlaubern eingepfercht, haben wir tatsächlich deutsche Nachbarn in unserem Alter.
Bei eins, zwei, drei Flaschen Wein stoßen wir dann auf die neue Nachbarschaft und die nächsten vier Tage Urlaub an.
Mimizan ist damit auch unser längster Halt auf dem gesamten Trip.
Und weil es da noch viel mehr zu erzählen gibt, ist jetzt hier erst einmal Schluss.

Gute Nacht, Santé *Hicks* und Schlaft Gut

Eure Hannah

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