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Oho, ab nach Bordeaux! Meine Tour de France- Part 3

Die erste Nacht im Zelt haben wir heil überstanden und sogar Schlaf bekommen. Und das trotz eines ziemlich lauten Insektes, dass es sich zwischen Zeltplane und Innenzelt gemütlich gemacht hatte.
Im Ernst, einfach nur: warum. Bei einem ganzen Wald als Lebensraum muss man sich wirklich nicht unser Zelt aussuchen.
Schon ziemlich früh gibt die Sonne über Tours Vollgas und das Auto wird bereits während der ersten Kilometer zur fahrbaren Sauna.
Unsrer Stimmung tut das allerdings keinen Abbruch. Denn der nächste Halt verspricht spannend und feuchtfröhlich zu werden: Bordeaux!
Die Ankunft an der Jugendherberge ist dann erst einmal etwas ernüchternd, denn wir befinden uns nicht direkt in Bordeaux, sondern knapp 40 Minuten Fußmarsch vom Zentrum entfernt.
Und die Außenbezirke sind, wie bei jeder anderen Großstadt auch, nicht unbedingt die schönsten Gebiete.
Ausgehungert und ausgetrocknet machen wir uns dann auf den Weg um unsere Vorräte beim nahe gelegenen !!LIDL!! aufzustocken.
Nix mit typisch französischem Einkaufen für Elena. Nach dem Bezug der Zimmer ist dann immer noch genug Zeit & Motivation übrig, um sich auf den Weg in die Stadt zu machen.
Und dieser Weg ziiiieht sich und ziiieht sich und ziiiieht sich. Wir beschließen uns für den nächsten Tag ein Zugticket zu holen, um einfach mehr in kürzerer Zeit erkunden zu können.

Nach diesem Abendspaziergang fallen wir ausgehungert in der Jugendherberge ein und kochen uns ersteinmal was. Durch die gemeinsame Küche lernt man meist schon innerhalb der ersten paar Minuten unfassbar viele Leute kennen. Egal ob auf Interrail oder mit dem Fahrrad durch France, Bordeaux scheint ein beliebter Zwischenstopp zu sein. Während also unsere Kartoffeln vor sich in braten, lassen wir uns von spannenden Reisegeschichten berieseln und lernen neue, internationale Trinksprüche. Per Zufall lernen wir dann noch Matjew kennen, der hier in Bordeaux wohnt und uns Abends etwas von dem Nachtleben zeigen möchte. Hin und her gerissen zwischen dem dringenden Bedürfnis nach Schlaf und der Partyneugierde, entscheiden wir uns schließlich für ersteres und legen uns zeitig hin um am nächsten Morgen fit und früh in den Tag zu starten.

… is klar 😀 …

Wir machen uns also NOCH EINMAL auf den Weg in die Stadt hinein. Inzwischen hat es angefangen in Sturzbächen zu regnen und natürlich haben wir unsere wärmeren Sachen und geschlossenen Schuhe im Auto gelassen. Mit Sandalen schlittern wir also durch die Straßen und erreichen nach einer gefühlten Ewigkeit unser Ziel: eine kleine Bar irgendwo in einer Seitengasse.
Fernab von jeglichen Touristenhotspots können wir hier erleben, wer wirklich in Bordeaux lebt und wie hier gefeiert wird.
Es wird Schnapsbowle in Kesseln serviert, Affenhirn aus Shotgläsern getrunken und mit Regenschirm in den Gängen getanzt.
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Der Heimweg gestaltet sich dann als kleiner Hürdenlauf. Es hat weiter geregnet und die Straßen sind ordentlich unterspült worden. Die Sandalen mutieren (wenn man eventuell auch noch ein bisschen angetrunken ist) zu Stolperfallen und es macht wirklich keinen Spaß, wenn man auch noch durch Pfützen laufen muss. Das ist allerdings meckern auf hohem Niveau, denn ansonsten war der Abend wirklich klasse.

Am nächsten Tag holen wir uns dann das Tagesticket und cruisen gemütlich mit der Bahn in die Stadt hinein. Jetzt haben wir Zeit für Sightseeing, shoppen und den Kauf unseres ersten, waschechten Bordeaux-Weins.
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Neben unmengen an kleinen und großen Kirchen gibt es in Bordeaux zum Beispiel das Monument aux Girondins auf dem Place de Quinconces.
Es soll an die Abgeordneten der Gironde erinnern, die Opfer der französischen Revolution wurden. Der Brunnen ist unfassbar groß und es gibt unmengen an verschiedenen Figuren.
Am beeindruckendsten sind die riesigen Pferde, die scheinbar aus der Mitte heraus auf einen zu springen.

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Es gibt aber noch viel mehr zu sehen. Zum Beispiel den Place de la Victoire, über den wir immer wieder drüber gehen mussten, um in die Jugendherberge zu kommen.
Auf ihm befindet sich ein großer Triumphbogen aus dem 18. Jahrhundert.
Auf dem Place de la Bourse gibt es einen riiiesigen Wasserspiegel. Wenn da nicht gerade blöde Touristen (wie wir 😀 ) drin herum laufen, spiegelt sich in ihm das Palais de la Bourse.
Das sieht, zu mindest auf den Postkarten, immer ziemlich stark aus.

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Nach einem anstrengenden Tag trudeln wir gemütlich zum Abendessen, zu dem wir uns mit ein paar anderen aus der Herberge verabredet haben, wieder in unser Zu Hause auf Zeit ein.
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Es gibt Wein & Bier, holländische Musik, deutsche Trinkspiele und unfassbar viel zu erzählen. So viel, dass wir noch bis spät in die Nacht auf der Terrasse der Jugendherberge sitzen.
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 Gute Nacht ihr Snotköppe <3 Schee wars mit euch.

P.S. Das war noch nicht alles! 😀 Wir hatten bei der Buchung am Anfang extra ein Zimmer für zwei Personen angegeben und uns schon gewundert, warum wir ein Zimmer mit zwei Hochbetten bekommen.
Aber gut, kann ja sein, dass das grad das einzig Freie ist. Als wir also am letzten Abend leicht betrunken und müde spät nachts ins Zimmer einfallen, gucken wir nicht schlecht, als sich unser Gepäck verdoppelt hat.
Und auch ein weiteres Bett ist belegt. Wir uns also erstmal bei der Belgierin entschuldigt, die wir aus ihrem Schlaf geholt haben und ab ins Bett. Keine halbe Stunde später hören wir das Piepsen einer Zimmerkarte an unserer Tür und ein weiteres Mädel kommt ins Zimmer. Die Französin braucht dann noch eine lockere Stunde bis sie ihr Bett bezogen und ihre Köfferchen alle sortiert hat und wir kommen aus dem Lachen nicht mehr heraus. So kanns auch gehen 😉

Jetzt aber wirklich gute Nacht!

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