Europa,  Frankreich

Vom Marathonshopping & Brandcreme – Meine Tour de France Part 5

Das ohrenbetäubend laute Schreien des Nachwuchses einer unserer französischen Campingnachbarn reißt uns schon früh aus dem Schlaf.
Viel zu früh für meinen Geschmack! Aber einmal wach lassen einen auch die anderen Geräusche des morgendlichen Treibens auf dem großen Campground nicht mehr einschlafen.
Es ist Frühstückszeit. Zu mindest für Familien mit kleinen Kindern. Auf Studenten nimmt ja sowieso niemand Rücksicht.

Nach unserem typischen Frühstück, belegtes Baguette in jeder Variation, geht es mit den Jungs ab an den Strand.
Am Meer weht ein angenehm kühler Wind, der einen fast vergessen lässt, das heute ein wolkenloser Sonnentag mit knapp 30 Grad ist.
Zu mindest lässt er mich das soweit vergessen, dass mein Eincremen eher spärlich ausfällt. An dieser Stelle eine Entschuldigung an meine Eltern:
Ihr habt mir das mit dem Eincremen gerade bei Wind wirklich immer und immer wieder eingetrichtert. Aber ihr kennt das ja mit dem Jung-Sein.
Manchmal muss man es auf die ganz harte Tour lernen. Und diesmal kams wirklich knüppeldick. Oder brandrot.

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Mit lesen, im Wasser plantschen, surfen und schlafen geht der Strandtag dann auch blitzschnell um und es ist Zeit fürs Abendessen.
Und dabei entpuppen sich die Jungs als Campingkocher-Sterneköche.

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Zu viert (und leicht angeheitert) macht dann auch der Abwasch gleich doppelt so viel Spaß. Bei Karten spielen, Vino und Musik klingt der Abend gemütlich aus.

Am nächsten Morgen das grausame Erwachen: jedes Krebsmännchen in meiner und Elenas unmittelbarer Nähe hätte sich von unserer Hautfarbe unter Garantie angezogen gefühlt.
Und nicht nur optisch hat der Sonnenbrand einiges zu bieten. Während wir uns also ins Auto setzen und Richtung Hossegor brettern (da gibt es gefühlt eine Millionen Surfoutletstores)
versuche ich im Auto eine Position zu finden, in der es sich nicht anfühlt, als würde meine Haut in Flammen stehen.
Selbst Schuld. Ich weiß, ich weiß.
Dementsprechend viel Spaß macht dann auch das Umziehen beim Shoppen und irgendwie reizen mich Pullis deutlich mehr als Hosen oder Shirts.
Am Ende mache ich sogar noch bei einer Apotheke halt, um mir Brandsalbe zu holen. Wer hätte gedacht, dass Sonnenbrand so weh tut.

Nach einem ausgedehnten Shoppingmarathon (BEI DEM ICH NICHT FÜNDIG WERDE!) geht es dann wieder zurück einkaufen und auf den Zeltplatz.
Denn für heute Abend steht bereits die Abendplanung, wir wollen etwas von Mimizans Nightlife erleben.
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Bei Kamikaze und Musik lassen wir den Abend ausklingen. Sicher nicht die bombastischste Partylocation, die ich je erlebt habe.
Aber darauf kommt es sowieso nicht an, wenn die Stimmung gut ist.

Noch während wir uns auf den Heimweg machen, fängt es dann an zu schütten. Aus Eimern. Was angeheitert noch irgendwo zwischen lustig und in Ordnung einzuordnen ist,
raubt uns schon am nächsten Tag die Nerven. Wir können nichts tun außer abzuwarten. Also sitzen wir zu viert im Auto, unterhalten uns und warten…und warten… und warten.

Als die Wolkendecke dann endlich aufreißt hab ich genug von stickiger Autoluft und rumsitzen, schnappe mir meine Laufschuhe und ab geht es in den Wald.
Als personal Trainer macht mir Severin dabei das Leben bzw. eher Laufen schwer. Liegestützen, Dünenrennen, Treppenlaufen, Sprint… So hab ich mir das mit dem Joggen
aber ganz und gar nicht vorgestellt! Kennt ihr das, wenn euch schon nach zehn Minuten die Puste ausgeht, ihr aber zu stolz seid, um das zu zeigen. Spätestens nach dem ersten Dünenrennen ist
dieser Stolz jedenfalls so klitzeklein geworden, dass nicht mehr als ein Japsen und Keuchen übrig geblieben ist. ICH KANN NICHT MEHR, schreien Beine, Lunge & Ich.
Es gibt allerdings kein Erbarmen.
Und wenn ich ganz ehrlich bin, hat es zu mindest nach dem Lauf einfach nur verdammt gut getan, es durchgezogen zu haben. (mit klitzekleinen Gehpausen zwischendrin 😀 )

Das wars auch schon mit unserer Zeit in Mimizan, schön wars und irgendwie sind die Tage mal wieder viel zu schnell vergangen.

Also Santé & Schlaft Gut

Hannah

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