Asien,  Thailand

One Day in Bangkok

Und weil ich grad so drin bin und der letzte Beitrag eigentlich nur übers schlafen ging, gibts jetzt direkt noch einen hinterher. Damit ihr nicht einschlaft beim Blog lesen wirds jetzt endlich auch etwas spannender. Etwas mehr „ohlala“ und etwas weniger „na ja, na ja“. Also bleibt dran!
Bangkok ist heiß! Die Hitze liegt auf dem Asphalt zwischen den Häuser, kriecht in alle Ecken und macht sich dort so breit, dass man es fast ein bisschen berreut, sich darüber amüsiert zu haben, dass es zu Hause gerade seit mehreren Tagen ununterbrochen regnet. Das will man dann natürlich nicht zu geben, aber wenn einem schon auf dem Weg vom Zimmer zum Gemeinschaftsbad um 10 Uhr morgens angenehm temperierte 35 Grad im Schatten entgegenschlagen und das Duschen eigentlich komplette Wasserverschwendung ist, weil man eh auf dem Rückweg wieder anfängt zu schwitzen, dann überlegt man sich schon mal, das so ein Tag Regen zwischendrin gar nicht so schlecht wäre. Die Wetterapp hat auch ganz treu jeden Tag Regen angezeigt, gesehen haben wir von dem allerdings nichts. Wahrscheinlich sind die Tropfen schon auf dem Weg zur Erde komplett verdunstet.

Es gibt allerdings einen extrem guten Weg, der Hitze ein kleines bisschen zu entkommen und trotzdem die Stadt zu erkunden. Auf einem Fluss, der durch Bangkok geht, gibt es kleine Wassertaxis, die einen für ein paar Cents von A nach B bringen. Das schont den Geldbeutel, man hat einen tollen Ausblick, vor allem bei Nacht und die kühle Brise auf dem Wasser ist so unfassbar angenehm, dass man das Boot eigentlich gar nicht mehr verlassen möchte.

Unseren ersten Stopp haben wir dann am Wat Pho Tempel gemacht, der vor allem für seinen riesigen, vergoldeten, liegenden Buddha berühmt ist.

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Die komplette Tempelanlage samt Buddha ist wunderschön und bunt und definitiv einen Besuch wert. Man kann stundenlang durch die verschiedenen Gebäude gehen, sich unter einen Baum setzen und dem plätschernden Wasser des Springbrunnens zu hören oder einfach mal meditieren.

Nach dem Königstempel haben wir uns dann als nächsten Stopp auf unserer Tour für Chinatown entschieden. Ich glaube dort kann man wirklich alles kaufen. Vor allem wenn es aus Stoff besteht, Technik beinhaltet oder wie Hello Kitty aussieht. Die Seitenstraßen sind so eng zugestellt mit Läden und Ständen, dass man sich fühlt wie beim Sommersale in einer Großstadt. Nur gibt es beim Sommersale normalerweise zum Glück keine penetrant bestialisch stinkenden Durianfrüchte. Am Anfang dachte ich noch, dass der Gestank von verfaultem Fleisch kommt aber der wahre Übeltäter ist die stachelige Frucht, die man übrigens auch nicht zusammen mit Alkohol konsumieren soll.
Bangkoks Chinatown ist ein Mix aus Menschenmassen, Kabelsalat, Shoppingmeile und den unterschiedlichsten Gerüchen. Überfordernd, spannend, aufregend und ganz schön erschlagend.

814429641_152450 Kabelsalat in Bangkok

Wer nach Chinatown dann noch nicht genug hat und es sich richtig geben will, der kann mit dem Boot weiter flußaufwärts in Richtung Hochhäuser fahren. Dort sieht Bangkok dann auf einmal ganz anders aus. Statt verschwitzten Backpackern laufen hier streng frisierte Menschen in schicker Klamotte durch die Straßen, es gibt keine Durianfrüchte mehr, dafür mindestens einen edel aussehenden Kleidungsladen an jeder Ecke. Hier gleicht Bangkok ein ganz kleines bisschen Frankfurt. Es gibt viele Skyscraper, geregelteren Verkehr und Businessmenschen en masse.

Lange haben wir es dort dann auch überhaupt nicht mehr ausgehalten, zu viele Eindrücke des Tages wollten verarbeitet werden. Wir sind also wieder mit dem Boot Richtung Hostel geschippert, haben noch einen kleinen Boxenstopp für Bier und Wasser im Supermarkt eingelegt, einen weiteren Zwischenstopp für Curry und dann ging es endlich wieder zurück ins Hostel. Mental eingestellt auf Bier, Bier, Bier und Bett, Bett, Bett haben wir uns dann noch etwas in den Gemeinschaftshof gesetzt. Ich glaube sowas sollte man nicht machen, wenn man eigentlich vor hat, einen geregelten Schlafrythmus zu finden. Wir haben uns jedenfalls verquatscht, sind einer Happy Family beigetreten, haben unfassbar teuer ein zweites Mal zu Abend gegessen, viel zu billiges Bier im Supermarkt ausprobiert, Radler ein kleines Stück internationaler gemacht und sind irgendwann mit Bucket in der Hand auf der Khao San Road gelandet.

Die Khao San bei Nacht ist etwas, was ich mit nichts, was ich bisher in Europa gesehen habe, vergleichen kann. Es gibt fette Clubs, die versuchen, die komplette Straße mit ihrer (teilweise katastrophal schlechten) Musik zu beschallen und überall blinken Leuchtschilder. Bunte Kinderplastikeimer werden mit billigem Alkohol gefüllt verkauft, als Tourifallenattraktion gibt es gegrillte Skorpione und Ping Pong Shows. Dazwischen tanzen Backpacker halb nackt auf der Straße und wer sein Flip Flops verliert, kann sich direkt an einem der Daueroffenenstände neue kaufen. Natürlich cheapest price in town. Wie alles andere auch. Es ist laut, dreckig, wild und verrückt. Wer keine Menschenansammlungen mag, sollte diese Straße meiden. Hier ist unter Garantie immer etwas los, egal ob Montag oder Sonntag. Irgendwie ist alles etwas zu laut, zu eng, zu viel und irgendwie auch nicht.

Wir haben an diesem Tag unglaublich viele unterschiedliche Gesichter von Bangkok kennen gelernt. Jedes auf seine Art faszinierend und anders. Es ist mit Sicherheit ziemlich klischeehaft, auf der Khao San feiern zu gehen. Ich weiß auch nicht, ob ich das weiter empfehlen würde. Ich glaube, da muss man sich einfach sein eigenes Bild zu machen. Aber Bangkok ist in jedem Fall einen Besuch wert!

 

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