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We are on a boat

Ihr seid wirklich cool. Das muss ich mal schreiben, bevor es mit unserer Story weiter geht. Es macht unglaublich Bock, so viel Feedback zu unserer Reise und den Geschichten zu bekommen!

Über unsere Zeit in Bangkok gibt es dann auch gar nicht mehr viel zu erzählen. Wir waren jeden Tag verdammt gut essen, haben ein Spa besucht und uns eine Thai-Massage gegönnt, sind mit sehr vielen, coolen und spannenden Menschen ins Gespräch gekommen und es war wirklich etwas hart, die kleine Oase mitten in Bangkok zu verlassen. Aber nach drei Tagen haben wir dann den Nachtbus + Fähre nach Koh Tao gebucht und dann ging es auch schon abends los.

Die Fahrt mit dem Bus hat mich irgendwie an eine Klassenfahrt erinnert. Viele junge Menschen zusammen gepfercht in einem klapprigen Bus, der irgendwo durchs nirgendwo fährt. Ehrlich, niemand hat uns irgendwas gesagt. So gegen zwölf Uhr gabs dann mal einen Stopp an einer Mischung aus Raststätte, Tankstelle und Foodmarket und dann ging es auch schon wieder weiter.
Es wurde immer wieder gerätselt, welcher Fährenstopp wohl als erstes angefahren wird (Koh Tao, Koh Samui, Koh Phangan oder Koh Phi Phi), wie lange die Fahrt so dauert und wo wir eigentlich gerade sind. Antworten gab es keine. Erst als das Gepäck von uns Koh Tao-Leuten an einer Uferpromenade um drei Uhr morgens heraus geschmissen wurde, konnten wir davon ausgehen, dass wir jetzt wohl aussteigen müssen.

Ein ziemlich legendärer Moment auf unserer Reise. Da steht man dann mitten in der Nacht in irgendeinem Kaff am Wasser, es gibt kein Licht, keinen Laden, der offen hat, wann die nächste Fähre kommt, weiß sowieso niemand und die Mücken stürzen sich auf einen, so wie ich mich manchmal auf Schokolade stürze. Schon auf der Busfahrt haben wir Lana kennengelernt, ein super cooles Mädchen aus Deutschland, das auch auf dem Weg nach Koh Tao ist. Gemeinsam mit ihr haben wir uns dann auf drei Bänken zusammen gerollt, dick mit Mückenspray zugepflastet, lustige Geschichten aus dem Handgepäck gelesen und bis um kurz vor sieben gedöst.

DSCN0101 –> Mumienraten: Wer ist das?

Dann ist tatsächlich die Fähre aufgetaucht, wir und unser Gepäck wurden verfrachtet und endlich, endlich ging es Richtung Insel. Wer mal auf so einer Fähre sein sollte: berührt so wenig wie möglich! Wir hatten Bedbugs an Board, die uns noch eine ganze Weile begleitet haben.

Der erste Blick auf unser langerhofftes Ziel war dann einfach alles wert! Eine kleine, palmenbesäumte, sandstrandumringte Insel mitten im türkis-schillerndem Meer. Koh Tao ist wirklich unfassbar schön. Klein genug, um sich ein bisschen wie auf einer einsamen Insel (mit sehr vielen betrunkenen und feiernden Backpackern nachts) zu fühlen und groß genug, um sich nicht nur von Bananen und Kokusnusnüssen ernähren zu können.

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Da wir das Hostel bereits am Abend vorher in Bangkok gebucht hatten (unter erschwerten Bedingungen- so eine Hostelsuche ist mit dem Handy und vorzüglichem HighSpeedBangkokInternet irgendwie nicht ganz so leicht), konnten wir uns am Hafen angekommen direkt auf den Weg machen.
Ein bisschen kommt man sich beim Ankommen auf einer Insel jedes Mal vor wie auf einer riesigen Auktion auf einem Viehmarkt oder so. Da rennen tausende Menschen auf dich zu, schreien dich an, bieten dir irgendetwas zwischen Hostelzimmer, Bier und Taxifahrt an, die Hälfte verstehst du sowieso nicht und eigentlich willst du nur weg! TAXIBESTHOSTELCHEAPESTPRICEBUYABEEER!!!!!
NO!! NOO! NOOOO!

Ich glaube, selbst wenn man sich tot stellen würde, würde einem noch Bier angeboten werden. Der beste Weg ist, starr geradeaus schauen und schnell durch das Gewusel durchgehen. Jedes Zögern wird als Zeichen von Schwäche gewertet! Ehrlich, nicht blinseln! Ganz ruhig atmen. Geradeaus schauen! Und zügig gehen!

Wir sind also durch das Gewusel an Menschen tatsächlich durchgekommen, ohne mit einem Jahresvorrat an Chang eingedeckt zu werden und haben es bis ins Hostel geschafft! Man muss ja auch die kleinen Erfolge am Tag feiern. Da wir uns schon seit Taipeh unglaublich auf Meer und Abkühlung freuen, hält uns dann auch nichts im Zimmer und nach kurzem Auspacken geht es ab an den Strand.
Wir stürzen uns in die Wellen, voller Vorfreude auf etwas Erfrischung in der Nachmittagshitze und… landen in einer überdimensionalen Badewanne. Das Meer ist nicht mal mehr warm sondern heiß. Und weiter als bis zu den Unterschenkeln kann man sowieso nicht hinein, da dort fiese, stachelige Riffe auf uns warten. Wir versuchen es natürlich trotzdem, es lebe das Risiko, und die Folgen darf ich noch zwei Wochen lang mit mir herum tragen. Ehrlich, ich hab den Stein praktisch nicht mal berührt… keine Ahnung wie das passieren konnte.

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Das war also unsere erste Begegnung mit dem Golf von Thailand. Ein schnukelig warmes Gewässer kann man schon so sagen :D. Wir beschließen, uns am nächsten Tag einen Roller auszuleihen und eine Bucht zu finden, in der man auch wirklich schwimmen und schnorcheln kann. Was sich dafür wirklich lohnt, ist der Sonnenuntergang direkt vor unserer Haustür.

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Unsere Unterkunft liegt direkt am Sairee Beach, sozusagen der Hauptstrand von Koh Tao. Hier reihen sich Beach Bar an Beach Club, es ist immer irgendetwas los, egal ob Feuershow am Strand oder Pubcrawl. Wer es also lieber etwas ruhiger mag, sollte hier nicht unbedingt sein Quartier aufschlagen. Für uns war es aber perfekt.
Sind dann abends noch gemütlich mit Lana und zwei Mädels aus ihrem Hostel essen gegangen und haben etwas das Nachtleben von Koh Tao kennen gelernt.

Spätestens als wir dann Abends am Strand spazieren gegangen sind, eine angenehm kühle Brise vom Meer die warme Luft aufgewirbelt hat, irgendwo im Hintergrund leise Musik aus einer Bar kam, das Rauschen der Wellen einen monotonen Tackt dazu gegeben hat und eine Sternschnuppe über den funkelnden Nachthimmel gesaust ist, hab ich mich in dieses kleine Fleckchen irgendwo mitten im Meer verliebt.

 

 

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