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Swakopmund – Zwischen Dünen und Meer

Rostock Ritz ist nur ein kleiner Zwischenstopp auf unserem Weg Richtung Meer. Also – Sachen packen und ab ins Auto. Denn vor uns liegen noch einige Stunden Gravel & Weite. Wer einen Roadtrip durch Namibia machen möchte, sollte es gewöhnt sein, lang zu fahren. Und am Besten auch unter schwierigen Bedingungen. Denn Gravelroad ist hier nicht zu Vergleichen mit den deutschen Schotterpisten. Der sandig-steinige Untergrund erinnert an Tiefschnee in den Bergen. Das Auto schlingert gefährlich, jede zu starke Bewegung kann den Wagen zum schleudern bringen. Hier ist vor allem eins gefragt: Vorsicht! Und das auch nach 6 Stunden durch die Einöde holpern.

Wobei Einöde so gar nicht stimmt. Alle paar Stunden ändert sich die Kulisse. Rote Dünen lösen raue Steppen ab. Danach folgt salziger Untergrund. Und noch etwas mehr Einöde.

 

Und schließlich kann man endlich, endlich das Meer am Horizont glitzern sehen. Nach Stunden der Steppe sieht das Meer einfach nur unecht da. Dieser blaue Streifen am Horizont, der langsam immer stärker wird und sich schließlich deutlich abhebt.
Swakopmund ist die Stadt in der Wüste direkt am Meer. Hier kann man von einer Sanddüne mit dem „Snowboard“ runter brettern und direkt danach die Zehen ins Meer tauchen. Und trotzdem ist Swakop so alles andere als die typische Wüstenstadt. Alte Fachwerkhäuser und deutsche Geschäftsnamen à la „Café Anton“ lassen hier einen Blick in Namibias Vergangenheit zu. Denn das Land ganz im Süden Afrikas war einmal unter deutscher Führung. Was man in Windhoek nur noch erahnen kann, ist in Swakopmund unübersehbar. Denn es gibt tatsächlich sehr wenige Orte auf dieser Welt, an denen man Schwarzwälder Kirschtorte Essen kann, während man Kamele durch die Wüste laufen sieht.

Auf Swakop bin ich wirklich gespannt. Hier hat es mich während meiner Zeit vor vier Jahren tatsächlich dreimal hin verschlagen. Das ist auch kein Wunder, denn Swakop ist- im Verhältnis zu vielen anderen Orten- von Windhoek aus sehr gut zu erreichen. Hier führt tatsächlich eine TEERSTRAßE hin! Natürlich bin ich sehr gespannt, wie meinen Eltern die Stadt gefällt. Was ihnen als aller erstes auffällt: die Kälte!
Ja ehm also… Swakop ist kalt. Das kann man nicht anders sagen. Vor allem im Winter besticht es durch frostige Meerwinde. Was im Sommer der Grund ist, warum hier viele ihre Sommerferien verbringen. Während in Windhoek die Hitze über dem Asphalt kocht und es keine Möglichkeiten gibt, sich abzukühlen, weht hier meistens ein angenehmer, kühler Wind.

 

Rund um Swakop gibt es unglaublich viel zu sehen und zu erleben. Zum Beispiel das Birds Paradise. Kleine Tümpel mitten in der Wüste, in denen sich viele verschiedene Vögelarten zu Hause fühlen. Besonders auffällig- die Flamingos. Ja, Flamingos mitten in der Wüste. Das gibt es 😀

 

Oder Dune 7. Nicht so beeindruckend wie Big Daddy aber trotzdem einen Besuch wert.

 

Ooooooooder einfach mal eine kleine Shoppingtour durch den Food Lovers. Gibt es auch in Windhoek aber der in Swakop ist größer. Hier türmen sich Avocados, frische Kuchen und bunte Säfte. Zieht euch aber einen dicken Pulli an- Frostgefahr. Wer auf Adrenalin steht, kann in Swakop übrigens auch aus einem Flugzeug springen, Quadbiken oder Wüstensnowboard fahren.

Und wer etwas mehr Zeit hat, der kann einfach mal die Küste hoch fahren Richtung Cape Cross. Immer wieder könnt ihr hier Schiffwracks sehen, die auf Grund gelaufen sind. Ganz schön gruselig. Und natürlich auch ein Touristenmagnet.
Ob ihr Cape Cross erreicht hat, könnt ihr direkt riechen: Denn das Cape ist zu Hause von tausenden stinkigen Tierchen. Hier hat sich eine Robbenkollonie nieder gelassen und das Cape übernommen. Duftet fischig- charmant. Und ist trotzdem definitiv einen Besuch wert. Aber passt auf, wenn ihr besonders Tierliebe Mitreisende habt. Wir hatten Angst, dass meine Mama ein kleines Seehundbaby heimlich mit nimmt. Der arme Kerl hat seine Mama gesucht und war extrem verwirrt. Die Geschichte hat aber ein gutes Ende genommen, der kleine Mann hat schließlich doch noch seine Mama gefunden <3 Glück gehabt für uns alle. Denn ich glaube, mit einer Robbe weiter zu reisen ist doch etwas komplizierter.

 

Abends ist ein Spaziergang den Peer entlang ein Muss. Wenn man Glück hat und der Himmel wolkenfrei ist, kann man hier einen tollen Sonnenuntergang sehen. In tausenden Rot- und Orangetönen taucht die Sonne langsam ins Meer. Aber lasst euch nicht weg wehen, denn so weit draußen pfeift es oft ganz schön stark!

 

Eigentlich liebe ich es auf Reisen, tolle Cafés oder Restaurants zu entdecken. Am Besten Local und etwas versteckt. In Swakop allerdings hat es mir ein Laden ziemlich angetan. Vielleicht ist es einfach nur die Tradition oder auch das doch sehr heimische Essen. Vielleicht, weil die Leute hier super nett sind. Oder einfach nur weil ich doch ein ziemlicher Gewohnheitsmensch bin. Aber wenn ich in Swakop sein sollte: ihr findet mich bei Kückis. Zu 100%. Und meine Eltern ab jetzt auch 😛
Ja das ist so gar nicht „Abenteurerlike“ und irgendwie sicher auch langweilig. Aber manchmal darf man das auch sein. Das ist okay.

 

Ich werde für diese Werbung übrigens nicht bezahlt 😀 Nur falls sich das jemand fragt. Aber ich bin immer offen für eine Kooperation liebes Kückis Pub. Ihr braucht mir nur zu schreiben 😀 Ich bleib aber so oder so eine treue Kundin.

Ihr seht schon, Swakop got my heart. Ich mag die Stadt am Meer in der Wüste. Kritiker motzen jetzt: Das ist gar nicht typical Africa. Aber honestly: Africa ist ein ganzer Kontinent. Sowas wie Typical kann man doch bei einem Kontinent sowieso nicht sagen! Und auch typical Namibia finde ich schwierig. Das Land hat eben viele unterschiedliche Seiten. Und das finde ich etwas Besonderes. Also lasst die Hater reden, schnappt euch ein kühles Bierchen, marschiert den Peer entlang und schnuppert die salzige Meerluft. This is Swakop.

 

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